NeoGeo Stick-Mods und Adapter-Basteleien

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  • NeoGeo Stick-Mods und Adapter-Basteleien

    Die NeoGeo Sticks sind absolut hervorragende Arcade Sticks. Der Joystick und das Gehäuse gehören für mich immer noch zum Besten vom Besten. Allerdings haben diese Sticks auch eine Schwachstelle: die Buttons.
    Es handelt sich nicht um einzelne Pushbuttons mit Mikroschaltern, sondern um eine Platine, auf die die Knöpfe montiert sind. Für die damalige Zeit sicher auch sehr gut, gibt es heute bessere Alternativen.
    Ich habe also die Button-Platine komplett entfernt und mit vier OBSF-24-Buttons von Sanwa ersetzt. Am Gehäuse des Sticks sind keine Modifikationen nötig; die Knöpfe passen genau hinein. Nun muss man nur noch die Kabel, die vorher an die Platine gelötet waren, entsprechend mit den neuen Buttons verbinden.
    Außerdem habe ich noch den Balltop ausgetauscht. Der originale Balltop hat einen Durchmesser von 30mm und ist damit 5mm kleiner als die heutzutage übliche Standardgröße, außerdem haben die alten Balltops der NeoGeo Sticks im Laufe der Jahre kleine Risse bekommen. Man findet fast keinen NeoGeo Stick, der nicht diese kleinen Risse im Balltop hat. Das Gewinde hat aber die Standardgröße und so kann man den Ball problemlos gegen einen 30mm oder 35mm-Ball austauschen. Meine Wahl fiel auf einen Sanwa LB-35.
    Auf diese Weise habe ich meine beiden Sticks gemoddet. Einen ganz in schwarz und den anderen in den MVS-Farben, also den Farben, die die Knöpfe vieler NeoGeo-Automaten haben.

    Im Gegensatz zu modernen Controllern, die alle Encoderchips drin haben und die Signale auf eine Weise übermitteln, die man nicht nachvollziehen kann, sind die NeoGeo Sticks angenehm Oldschool und stammen noch aus einer Zeit, in der ein Pin des Steckers auch ein Signal (z. B. hoch oder Button A) übermittelt. Dadurch lassen sich auch sehr gut Adapter für die Sticks basteln.

    Damit ich die Sticks auch auf dem PC benutzen kann, habe ich mir mit Hilfe des IPACS einen PC-Adapter mit USB-Anschluss gebastelt. Der IPAC ist ein Keyboard-Encoder, der z. B. dafür gedacht ist, aus alten Automatengehäusen MAME-Cabinets zu machen. Der PC erkennt den IPAC als USB-Keyboard und so kann man ihn mit allen Emulatoren und Spielen benutzen, die über eine konfigurierbare Tastatureingabe verfügen (also praktisch mit allen).
    Die Anschlüsse des NeoGeo Sticks passen in handelsübliche 15 polige D-SUB Stecker. Ich musste also nur noch die Eingänge des IPACS mit den entsprechenden Pins der beiden Stecker verbinden.
    Das Gehäuse ist sehr voluminös, aber für feinere Holzarbeiten fehlen mir die Werkzeuge (und die Erfahrung). Die vertikale Orientierung ist dabei eher zufällig entstanden, weil ich mich verbohrt hatte, aber insgesamt ist er eigentlich ganz hübsch geworden ;)
    Die einzige Einschränkung des Adapters ist, dass er nur mit den NeoGeo Sticks funktioniert, nicht mit den (ebenfalls hervorragenden) NeoGeo Joypads, da die Joypads eine 5V-Stromversorgung haben müssen, die Sticks jedoch nicht.

    Also letztes habe ich dann auch noch C64/Amiga-Adapter für die Sticks gebastelt. Sieht zwar nicht gerade schön aus, aber erfüllt seinen Zweck. Dafür habe ich einfach im Internet die Pinbelegung des C64-Joyports und des NeoGeo-Ports nachgeschlagen und dann die Pins einer 9 poligen Buchse mit denen eines 15 poligen Steckers dementsprechend verbunden. Da C64/Amiga nur über maximal zwei Buttons verfügen und keine Start- und Select-Knöpfe haben, braucht man natürlich nicht alle Pins von der NeoGeo-Seite.
    Dieser Adapter funktioniert sogar auch mit den NeoGeo-Joypads, da ein Pin des C64-Joyports die 5V-Spannung überträgt.
    Bilder
    • NG64Adapter.jpg

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    • NGPCAdapter.jpg

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    • NGSticks.jpg

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    Dateien
    "The only winning move is not to play." (Joshua)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Competition Pro ()

  • Wirklich erstaunlich wieviel Zeit Du für sowas investierst. Du hast übrigens Post.;)
    Ich bin der Musikant mit Taschenrechner in der Hand.
  • Gratuliere, ich wünschte ich hätte auch dieses Geschick!

    Die Sticks sind für mich allerdings alle falsch herum. Ich habe schon immer,
    vor allem mit den Competition Pro Joysticks, rechts gesteuert und links
    gefeuert, deshalb bin ich über die Köpfe auf der rechten Seite immer
    etwas erstaunt. Scheint so, dass ich das wohl falsch rum mache...
  • @Dekay:
    Das ist bei Vielen üblich die die "richtige" Hand nutzen, also nicht die Rechte! ;)

    Prima Bericht und auch gute Bilder dazu. Es ist immer wieder toll wenn die Retrohardware nicht nur gesammelt und bespielt wird sondern auch gepflegt, repariert und gar (falls überhaupt möglich) verbessert wird. Dafür ein ganz großes :won: !
    Das NeoGEO macht es Dir da noch dazu sehr einfach. Somit ist es sicher auch für Laien kein Problem die Buttons auszutauschen. Die Umschaltbox für Amiga/C64 finde ich echt Klasse. Wie ist das Spielgefühl am C64 damit? Ich hab schon öfters mit so einem großen Joyboard, wie man es beim Arcadeshop bekommen kann, MAME gespielt. Ist wirklich was ganz anderes als ein Joypad o. ä. Aufgrund der sehr guten Haltbarkeit kann man bedenkenlos drücken, klopfen, hämmern. :D

    mfg :)
  • @Dekay
    Arcade Sticks und Rechthänderjoysticks muss man als zwei getrennte Steuerungskonzepte sehen. Einen Competition Pro, einen Quickshot oder auch einen analogen Flightstick könnte auch ich niemals mit der linken Hand steuern. Arcade Sticks bzw. Joyboards, wie sie früher in PowerPlay und VideoGames immer hießen, muss man nicht in Verbindung mit Rechtshänderjoysticks, sondern mit Joypads sehen. Ein Joypad hat das Steuerkreuz auch auf der linken Seite, und da muss es auch für mich als Rechtshänder sein.
    Es gibt Spielegenres, z. B. Ballerspiele, die sind meiner Meinung nach mit einem Competition Pro oder Quickshot gar nicht schaffbar, es sei denn man cheated mit Autofire. Ohne Dauerfeuer fällt einem nach ein paar Minuten Katakis oder R-Type der Daumen ab; ein Arcade Stick bietet dagegen ein wesentlich angenehmeres Spielgefühl. Auch Spiele, die mehr als zwei verschiedene Knöpfe benötigen, sind nur mit Arcade Stick oder Joypad vernünftig spielbar.
    Die Competition Pros waren die Könige ihrer Zeit, aber dann verloren sie den Anschluss. Ich sehe in der stehengebliebenen Entwicklung der Gamecontroller vom C64 hin zum Amiga sogar einen Grund (unter anderen), warum der Amiga nicht noch etwas länger am Spielemarkt hat bestehen können. Eine Street Fighter-Umsetzung krankte vor allem an der zu limitierten Steuerung, weniger an den technischen Möglichkeiten der Amiga-Hardware.

    @Dadys_Toy
    Ein Toppspiel macht mit einem guten Controller natürlich noch mehr Laune!
    Ich spiele zur Zeit vor allem Berzerk Redux ("Chicken! Fight Like A Robot" :) und Enforcer (der leider zu Unrecht unbekanntere Katakis-Nachfolger vom Master himself) auf dem 64er rauf und runter und was soll ich sagen - es ist die reine Wonne :)
    "The only winning move is not to play." (Joshua)

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Competition Pro ()

  • Der PC-NeoGeo-Adapter ist jetzt in einem viel platzsparenden (und hübscheren) Kästchen untergebracht. Ich habe mir einfach ein fertiges Holzkästchen bei ebay gekauft und dann weiterverarbeitet. Außerdem funktioniert der Adapter jetzt auch mit den NeoGeo-Joypads und New-Style-Joyboards, denn ich habe mir den IPAC nochmal genauer angeschaut und festgestellt, dass man an zwei Pins an der Oberseite die 5V abgreifen kann, die für den Betrieb der Joypads und neueren Joyboards benötigt werden. Wie oben erläutert brauchen die ursprünglichen NeoGeo-Sticks diese 5V-Spannung nicht.
    Bilder
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    "The only winning move is not to play." (Joshua)

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